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Erst besinn’s, dann beginn’s.

10/2/2015

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"Sag dem Headhunter doch zunächst, dass du Interesse hast und dann schauen wir ggf. weiter. Das heißt ja auch noch nicht, dass du den Job hast." Dies waren meine Worte letztes Jahr im Oktober, als mein Freund das erste Mal von der neuen Jobmöglichkeit in Oslo erzählte. Nur wenige Wochen später stand ich dann vor der Entscheidung: Oslo ja oder nein? Für mich bedeutete dies, die Aufgabe meines unbefristeten Vertrags und eine wundervolle Stadt (die schönste in Deutschland) mit vielen Freunden und liebgewonnenen Menschen zu verlassen. Ich bin vom Studium direkt in den ersten Job. Arbeitslosigkeit durfte ich bisher - Gott sei Dank - nicht erfahren. Hinsichtlich dem Umgang mit dem Arbeitsamt war ich also vollkommen jungfräulich - was sich später etwas rächen sollte. Jetzt meinen Job aufzugeben und in einem fremden Land ohne Job neu anzufangen, ist für mich auf jeden Fall ein großer Schritt. Erschwerend kommt hinzu, dass ich von Sternzeichen Löwe bin. Die lassen sich bestimmt gerne umgarnen, aber auf keinen Fall gerne aushalten. Schnellstmöglich einen Job finden, ist für mich dafür oberste Prio. Wie gut, dass es Online Werbung auch in Oslo gibt und auch die Yogaszene wächst. Und wenn ich eins im Yoga gelernt habe, dann einfach einmal in Ruhe durchzuatmen und auf sich zu vertrauen. Am Ende wird alles gut. Und ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende.

Die Reaktionen in meinem Umfeld waren überwiegend sehr positiv. Viele beneideten mich förmlich, noch einmal vor vorne starten zu können. Schnell ist man ja auch in seinem Hamsterrad drin und irgendwie ist es oft leichter drin zu bleiben als sich daraus zu befreien. Dennoch würde ich eine Sache anders machen, könnte ich die Zeit noch einmal zurückdrehen. Ich würde definitiv einen Euro verlangen, wenn die Bemerkung "Oh, aber Oslo ist teuer" bzw. "Oh, aber Oslo ist kalt und dunkel" fällt. Dabei wurden meist die Augenbrauen weit hochgezogen oder man hat alternativ ein kleines Zitronengesicht gemacht. Dennoch, hätte ich diese Strategie genutzt, bräuchte ich mir keine Sorgen um einen Job machen. Ich wäre einfach blitzschnell reich geworden. In manchen Momenten habe ich mich wirklich gefragt, welche Reaktion von mir erwartet wurde. Vielleich wäre ein total entsetztes und panisches: "Oh Mist, das wusste ich echt nicht. Das muss ich dringend mit meinem Freund besprechen. Danke für den Hinweis!", passend gewesen. Dabei hätte ich spiegelmäßig ebenfalls meine Augenbrauen auf Anschlag hochziehen können.  Insbesondere die Bemerkung zur Dunkelheit bespaßte mich enorm. Die gleiche Unterhaltung in Süditalien macht definitiv Sinn. Aber in Hamburg? Ich liebe diese Stadt...nicht falsch verstehen, aber der Charme dieser Stadt nährt sich nicht durch viele Sonnenstunden und den blauen Himmel. Vielleicht liegt es auch an meiner Aussprache und die meisten haben nicht Oslo sondern Tromsø verstanden. Aber auch in Oslo gibt es im Winter Sonne. Auch wenn die Meinungen teilweise waren, dass es im November durchgängig einfach ausschließlich dunkel ist. Durchschnittlich hat Oslo übrigens mehr Sonnenstunden als Hamburg.  Aber mal abwarten. Wahrscheinlich muss ich mir am Ende eingestehen, dass die anderen Recht hatten, wenn ich in meinem Iglu sitze und verzweifelt in der Dunkelheit nach meiner Taschenlampe krame, da mir der Strom abgestellt wurde, da ich komplett Pleite bin.
Doch unübertroffen blieb die Frage, ob ich denn auch schon Schwedisch sprechen würde. Anscheinend gibt es also noch etwas Nachholbedarf hinsichtlich der skandinavischen Länder. Beginnen wir einfach einmal mit einer kleinen Gegenüberstellung des Wetters.


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Nichtsdestotrotz - Wetter hin oder her - hätte ich damals gewusst, wie viel Organisation es bedeutet, ins Ausland zu gehen. Puh, ich hätte es mir vielleicht noch einmal überlegt. Man sollte hier einmal einwerfen, dass ich es liebe zu planen. Wenn ich Schritt A mache, bin ich im Kopf meist schon bei Schritt C. Ich freue mich, wenn mein Plan funktioniert und ich für die meisten Probleme vorbereitet bin. Meine beste Freundin und ehemalige Mitbewohnerin, bemängelte bei meinem Auszug, dass sie jetzt ja gar nicht mehr auf mein Orgatalent zugreifen könnte. Ich hätte doch - neben meinen Terminen - immer ihre ebenfalls im Kopf gehabt. Die Auswander to-do Liste übertrumpfte aber jede Liste, die ich jemals zuvor gemacht hatte. Dazu mehr nach der nächsten Maus.
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    Über mich

    "Es ist nicht unbedingt schlecht, wenn dein Leben auf dem Kopf steht. Das ist wie bei Shampoo Flaschen: Manchmal kommt dann einfach mehr heraus!" Dies habe ich wörtlich genommen und mein bisheriges Leben einfach einmal umgedreht.
    Gemeinsam mit meinem Freund geht es von Hamburg noch weiter in den Norden und zwar nach Oslo. Wie es uns hierbei ergeht, werde ich auf diesen Seiten erzählen.

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