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Jeg schnappe over! Nicht wahr?

28/10/2015

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Ich muss den Happen vom letzten Mal leider noch einmal aufwärmen bzw. etwas erweitern. Das Thema Sprache ist doch noch nicht gegessen. Auch wenn ich natürlich gerne behaupten möchte, dass ich absolut keine Probleme mehr mit der dem norwegischen Singsang habe und alle verstehe – ob aus dem ganz hohen Norden oder dem schnöseligen Westen von Oslo. Aber ich verspreche: Es gibt ein paar Beilagen zum Happen.

Natürlich ist die Sprache noch immer eines der großen Hindernisse hier – abgesehen von den Behörden und Banken. Aber ich muss sagen, nach und nach wird es besser. Wenn man dann in einem Meeting sitzt und in dem norwegischen Wirrwarr plötzlich wirklich Worte erkennt und 80% der Präsentation versteht, macht das Herzchen einen kleinen Hüpfer. Nur ist es umso ärgerlicher, wenn sich in den 20%, die man nicht versteht, eine Frage versteckt und plötzlich zehn norwegische Augenpaare einen anstarren. Völlig verzweifelt, versucht man daraufhin in Windeseile, den Satz zu rekonstruieren -  vergeblich! Dann ist man froh, wenn man ein „jeg forstår ikke“ über die Lippen bekommt zusammen mit einem verschmitzten Lächeln.

Meine Lernkurve ist in den letzten Wochen definitiv noch einmal stark gestiegen, nachdem sie eine Zeitlang etwas stagnierte. Gleichzeitig stellte sich aber auch eine enorm starke Müdigkeit ein. Ich hatte ja keine Ahnung, wie anstrengend es ist a) eine neue Sprache zu lernen und b) von dieser Sprache auch die ganze Zeit umgeben zu sein.

Hinzu kommt noch, dass meine einzige Fallback-Möglichkeit Englisch ist, was ebenfalls nicht meine Muttersprache ist und mein Gehirn nicht unbedingt munterer macht. Der einzige Vorteil ist: Wann immer ich an meinen Englischkenntnissen zweifel, muss ich nur ein bisschen Norwegisch sprechen. Und zack ist mein Englisch absolutely f*** awesome!

Dennoch fängt mein großer Kopf langsam an sich selbstständig zu machen und alles wild zu mixen. So werfe ich nun einfach alle Sprachen durcheinander – in nur einem Satz. Nur Asterix und Obelix sind nun wirklich weg und der Sprachenmix besteht „nur“ noch aus Deutsch, Englisch und Norwegisch. Ich sehe es generell als gutes Zeichen, dass sich gewisse norske Vokabeln festigen. Aber in manchen Momenten, wo ich Sätze sage wie: „Hvor mye budget do we have jetzt?“ und es noch nicht einmal merke, kann man nur feststellen: Jeg schnappe over!!! [Fun Fact am Rande: Der Norweger fragt wo (hvor) viele (mye) und nicht wie viele.]

Aufmunternd ist, wie sehr sich meine Kollegen über jeden norwegischen Satz freuen. Teilweise fühle ich mich wie das Enkelkind, was seinen Großeltern zeigt, welche neuen Worte es bereits gelernt hat. Und so quake ich meine norwegischen Brocken durchs Büro und bin manchmal gewollt, manchmal ungewollt (oft eher letzteres) die Grundlage für viele Lacher im Büro.

Sehr hilfreich ist hier mein regelmäßiger persönlicher Norwegischunterricht, in dem ich durch Umwege die skurrilsten Worte lerne. Und die Wege meines Hirns sind unergründlich: So kann ich mir – warum auch immer – die Vergangenheitsform von "müssen" nicht merken, aber die Übersetzung für „Beschneidung“ – natürlich!!! – die bleibt direkt haften. Aber ich kann euch versichern, die Gesichter sind Gold wert, wenn ich in eine Unterhaltung das Wort Beschneidung einfädeln kann. Meistens geht direkt danach einer sehr fragender Blick zu meiner „Norwegischlehrerin“ aka Kollegin.

Der Vorteil, wenn man die Sprache nicht spricht, ist, dass einem die kleinen Eigenheiten auffallen, die man sonst gar nicht mehr wahrnimmt. Dank einer deutsch-englischen Beziehung, wurde ich zu Hause auch schon mehrfach aufgeklärt, was die Marotten der Deutschen sind. Von nicht-Deutschen wird unser „Häh?“ als nicht sehr schöne Ausdrucksform des Nicht-Verstehens wahrgenommen.

Direkt gefolgt von „Hallooooo?“. Nicht gemeint ist das Hallo zur Begrüßung. Sondern eher das unfreundliche „Hallo“, was einem der Busfahrer zuruft, wenn man zu nah an der Tür steht.  Da kann ich nur sagen: Häh? Halloooooooo? Kann man sein Unverständnis irgendwie besser ausdrücken als mit den beiden kleinen H-Wörtern?

Aber kommen wir zurück zu den Norwegern. Hier gibt es vier kleine Marotten. Wenn man jeden Tag in einem Büro sitzt und dem Geplänkel lauschen kann bzw. muss, aber nicht alles versteht, so begreift man doch vier Worte und einen gedehnten Laut recht gut und die fallen gefühlt immens häufig:

Nummer eins: ikke sant -> übersetzt bedeutet dies so viel wie „nicht wahr“. Es wird gerne am Ende eines Satzes genutzt, um eine Bestätigung für seine Aussage vorher zu bekommen. Amüsant wird es aber, wenn der Gesprächspartner seine Bestätigung ausdrückt, indem er die ganze Zeit dem Redner ein „ikke sant“ entgegenwirft. Glaubt mir, ich durfte mir einmal so häufig innerhalb kurzer Zeit „ikke sant“ anhören, dass ich verzweifelt zu Kopfhörern gegriffen und deutsche Musik angestellt habe.
Mein Freund fand das aus englischer Sichtweise relativ unverständlich. Warum unterbricht man den anderen ständig mit einem „not true“, wenns doch wahr ist. Ich habs dann einfach mal mit einem kulturvierten englischen bzw. amerikanischem „Shut up?“ verglichen. Da soll der Gesprächspartner ja auch nicht die Klappe halten.

Nummer zwei: Herregud -> übersetzt „Oh mein Gott“. Wird fast genauso häufig gesagt wie „ikke sant“ aber meist mit einem weitaus schöneren Singsang in der Stimme. Ich habe vergeblich auf youtube nach einem Video gesucht, um Herregud etwas besser verdeutlichen zu können. Leider war ich erfolglos. Herregud, warum hat das denn noch keiner per Video festgehalten???

Nummer drei: Eine andere Form den Gesprächspartner zu bestätigen – abgesehen von ikke sant – erfolgt durch eine Mischung von ja sagen und dem gleichzeitigen einatmen. Ein „Jatmen“ quasi. Es klingt ein bisschen, als hätte man leichte Atemprobleme – ist aber gesundheitstechnisch unbedenklich. Ich hoffe nur sehr, dass es nicht ansteckend ist. Das macht sich nicht gut neben einer „Häh-Schwäche“.

Nummer vier: Obwohl Norweger ja eigentlich eher ein stilles Völkchen sind, mag man Gesprächspausen wohl nicht ganz so gern und sie werden gerne durch ein zweisilbiges „hmmmm-hmm“ unterbrochen. Das „Hmmmm-hmm“ ist auch eine Art der Bestätigung, aber meistens eine Bestätigung von dem, was man gerade selber gesagt hat.

Es bleibt abzuwarten, ob sich mein Kopf gegen diese Marotten wehren kann oder sie im schlimmsten Fall mit den deutschen gemixt werden und ich meinem Gesprächspartner in naher Zukunft ständig ein „ikke häh“ entgegenwerfe.

Momentan versuche ich meinem Kopf etwas Ruhe zu gönnen, indem ich meist deutsche Musik höre. Das ist zurzeit - neben diesem Blog und meinem Flow Abo (danke Heike aka Mareike :-*) - die einzige deutsche Erfrischung (Kinderschokolade und Haribo mal nicht mitgezählt).

Doch dann sitzt man an einem Samstagabend bei offenem Fenster im Wohnzimmer und von draußen ist Partymusik zu hören, die einem irgendwie bekannt vorkommt. Aber erst beim Refrain fällt der Groschen und die Gehirnzellen schunkeln - bevor man sich versieht – mit  zu einem musikalisch fragwürdigen: Luuuuluuuuuluuuu – Lukas Podolski….!!! Spätestens dann merkt man: Jeg schnappe nicht alene over! 
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Auf hoher See mit Frau Antje!

5/10/2015

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Zum Geburtstag habe ich u.a. ein kleines Büchlein geschenkt bekommen für spontane Blog Inspirationen, das so klein und handlich ist, dass es in die Handtasche passt (Danke noch einmal, Vivi!). Und ich muss sagen, seitdem ich arbeite, füllt sich das Büchlein recht fix. Was auch ein heißbegehrtes Thema bei meiner Familie und Freunden war in den letzten Wochen. Wie ist der neue Job? Was sind die großen oder auch die kleinen Unterschiede zwischen der deutschen und der norwegischen Arbeitswelt.

Um hier keinen Mammut Beitrag zu schreiben, werde ich das Thema einfach stückeln. Kleine mundgerechte Häppchen. Und der erste Happen hat auch direkt mit dem Mund zu tun. Die Sprache.

Meine tägliche Arbeit findet auf Englisch statt, sprich die Kommunikation mit dem Kunden und anderen Agenturen. Dennoch kann ich mein bisher gelerntes Norwegisch sehr oft im Büroalltag auf die Probe stellen. Alle um mich herum sind Norweger und sprechen logsicher Weise Norwegisch miteinander. Team Meetings werden ebenfalls auf Norwegisch abgehalten. Das kann man sich dann aus meiner Sicht ungefähr so vorstellen:

Ich habe einen sechs Wochen intensiv Crashkurs hinter mich gebracht und danach zu Hause selber weitergelernt, sodass ich ungefähr auf einem A2/B1 Level bin. Das Level war bisher aber eher theoretisch. In der Grammatik bin ich – würde ich behaupten – recht stark, wenn ich Lückentexte ausfüllen muss oder Texte schreibe, aber fehlte mir bisher die Praxis. Wie auch? In einem deutsch-englischen Haushalt wird das meiste norwegisch nur in das Handy zum Übersetzen eingetippt.

Mein Norwegisch Level ist im täglichen Gebrauch also mit Schwimmflügeln bei einem Nichtschwimmer vergleichbar. In seichten Gewässern ist es sehr hilfreich. Nur wenn man dann in so einem Team Meeting sitzt und für volle 60 Minuten nur norwegisch hört, bin ich mir nicht sicher, ob meine Schwimmflügelchen ein kleines Loch haben und nach und nach die Luft raus geht oder jedes Mal eine Sturmflut aufkommt. Irgendwann strampelt man einfach nur noch um sein Leben und versucht nicht zu viel Wasser zu schlucken, damit es immer noch für ein Lächeln reicht, als würde man alles verstehen. Wie habe ich früher Protokolle von Team Meetings gehasst. Nun kann ich es kaum abwarten, bis das Protokoll rumgeschickt wird und ich es einmal durch den Online Translater laufen lassen und überprüfen kann, wie viel ich wirklich verstanden habe und ab wann mein Kopf nur noch unter Wasser war.

Hätten Menschen doch Untertitel. Dann wäre alles so viel einfacher. So kann ich norwegische Filme mit Untertiteln bereits sehr gut verstehen. Aber sagen wir mal so: Die Aussprache ist zum geschriebenen Wort doch sehr unterschiedlich und dazu gesellen sich dann noch Dialekte, Genuschel und eine recht flotte Sprachgeschwindigkeit, was es einfach schwer macht, die Sprache zu verstehen. Naiver Weise habe ich vor meinem Umzug auch gedacht, dass Norwegisch als Germanische Sprache ähnlich monoton ist wie Deutsch. Aber weit gefehlt. Die Sprache hat wirklich die seltsamste Sing-Sang Melodie verbunden mit sehr vielen Buchstaben, die einfach nicht ausgesprochen werden, obwohl sie sich im Wort befinden.

In den ersten zwei Wochen habe ich mich innerlich noch gesträubt, norwegisch zu sprechen, da mein erster Eindruck bei den neuen Kollegen nicht nach einem fünf Jahre alten Kind klingen sollte. Aber irgendwann ist das ewige „Nicht-Verstehen“ wirklich anstrengend und man merkt selber, dass sich schnell etwas ändern muss. Abends (also das norwegische abends um 16.30/17 Uhr) wieder die Schulbank zu drücken, wollte ich aber erst einmal nicht wieder.

Aber wofür hat man denn so viele norwegische Kollegen und dann auch noch das große Glück, dass eine davon gerade nebenbei ihr Lehramtsstudium beendet hat. Getarnt als Training für beide wurde dann zwei Mal die Woche für je 30 Minuten ein Termin eingestellt, in dem ich norwegisch sprechen muss und hinterher fasse ich das zu Hause schriftlich zusammen. Und glaubt mir, im ersten Termin dachte ich, mein Kopf platzt. Meine Sätze fühlten sich an wie ein Labyrinth. Du hast den Satz auf Deutsch im Kopf  und versuchst ihn Stück für Stück  zu übersetzen. Nach kurzer Zeit merkst du aber >> Shit, Sackgasse!<<  Du gehst also wieder zurück, schlägst einen neuen Weg ein und hoffst, dass dieser besser ist.

Insbesondere die Vergangenheitsformen von Verben ist im Moment noch mein Todesurteil und nimmt jegliche Geschwindigkeit aus meinen Sätzen. Da die Grammatik dahinter nicht so einfach ist wie im Englischen, wo mit wenigen Ausnahmen einfach nur ein „ed“ hinzufügt wird, ist die Vergangenheit im norwegischen für mich wie russisches Roulette. Manchmal klappts, manchmal nicht.

Um an der Reaktion meiner Kollegin abzulesen, ob meine Variante richtig ist oder nicht, dehne ich die Verben in der Vergangenheitsform gerne in eine gefühlte Unendlichkeit bzw. drücke in Zeitlupe den Abzug. Meine Kollegin verglich mein Norwegisch am Anfang mit einem Sketch aus dem Fernsehen. Dort mussten zwei Personen über etwas erzählen – aber simultan ohne dass sie sich absprechen konnte. Das Ergebnis war, dass beide extrem langsam gesprochen haben, um erahnen zu können, was der andere sagen wird. Den Sketch perfektioniere ich gerade, ohne dass ich ihn jemals gesehen habe. Ich bin eben ein Naturtalent und biete meinen Service unter dem Künstlernamen German Slowmotion Girl an!
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German Slowmotion Girl im Einsatz - sofern man mir auch zuhört!
Eine sehr verführerische Variante ist für mich auch das einflechten von deutschen Worten. Das funktioniert manchmal wirklich gut. Leicht genuschelt ist es dem norwegischen oft sehr nah, nur leider ist es manchmal auch komplett daneben. Gepaart mit der falschen Vergangenheitsform ist es dann wohl einfach nur Kauderwelsch – bzw. mein Zeitlupenkauderwelsch.

Was Norwegisch etwas schwieriger macht, sind diese fiesen kleinen Füllwörter (wie ich sie nenne), die man im deutschen teilweise gar nicht mitübersetzen würde und dass die Präpositionen  so unterschiedlich zum Deutschen sind. Wenn ich mir in Sätzen nicht sicher bin, nutze ich manchmal einfach alle Präpositionen hintereinander weg. Dann kann sich mein Gegenüber das passende aussuchen. Gerne auch genutzt, wenn ich mir beim Geschlecht (Wie im deutschen gibt es drei, aber die sind natürlich anders -  einfach wäre ja auch langweilig) unsicher bin. Die gleiche Technik nutzen ja in Deutschland auch einige bei der Vergleichsform. „Du bist viel größer als wie wo ich.“  Dann darf ich das auch!

Thema der ersten „internen Norwegisch Stunde“ war u.a. Dinge, die ich in Norwegen vermisse. Es ging also in anderen Worten um Schokolade und Käse. Als kleine Bestechung, um den norwegisch Unterricht aufrecht zu erhalten, bringe ich zu jeder „Norwegisch-Klasse“ nun ein Beispiel deutscher Süßwarenexpertise mit. So wurde bereits ausgiebig Haribo getestet und gelernt, wofür der Name steht, aber auch ein paar „Kinder“ Produkte verwertet. Bestechung funktioniert also auch in Norwegen.

Ein anderes Mal musste ich wiedergeben, was im Kinofilm passiert ist, den ich am Tag zu vor gesehen hatte. Ich habe fast vier Meetings gebraucht, die gesamte Handlung wiederzugeben. In der gleichen Zeit hätte man den Film auch schauen können und es wäre (sehr) wahrscheinlich sogar spannender gewesen. Mir wird er aber definitiv noch lange in Erinnerung bleiben.

Hinsichtlich der Sprache, finde ich aber insbesondere das Verhältnis der Skandinavier unter einander interessant. Ganz oben im Ranking der skandinavischen Länder steht bei mir Finnland. Sobald ein Finne in der Email Kommunikation oder im Termin dabei ist, spricht man Englisch, da Finisch keinerlei Ähnlichkeit hat zum Norwegischen. Mir wurde einmal erklärt: Finisch sieht aus, als sei jemand auf der Tastatur eingeschlafen. Ich kann das nicht beurteilen, aber ich mag die Finnen. So bin ich nicht immer der einzige Grund, warum Englisch gesprochen wird. Geteiltes Leid, ist halbes Leid.

Die Schweden und die Norweger stehen sich dann in der skandinavischen Familien wohl am nächsten. Beide können sich recht gut unterhalten, in dem sie Ihre eigene Sprache sprechen. Geschrieben kann ich Schwedisch mehr oder weniger auch verstehen.

Interessant wird es dann aber, wenn die Dänen ins Spiel kommen, was ich hautnah in einem Termin miterleben durfte. Der dänische Präsentator erklärte direkt am Anfang des Meetings, dass er die Präsentation auf Englisch halten wird, da ansonsten mindesten 20% der Informationen verloren gehen würden wegen der Sprachbarriere. Aus der dritten Reihe hörte man daraufhin einen erleichterten Seufzer vom German Slowmotion Girl. Eine Präsentation auf Dänisch bedeutet bei mir wahrscheinlich ein Informationsverlust von 99,9%, da meine Schwimmflügel nur für Norwegisch geeicht sind. Mittendrin wurden immer wieder Fragen gestellt von den anderen Teilnehmern – aber auf Norwegisch. Der Präsentator konnte diese auch ohne Probleme verstehen, die Antwort wurde aber weiterhin auf Englisch gegeben. Vergleichbar ist dies wohl bei uns mit den Schweizern und Deutschen. Während jeder Schweizer Hochdeutsch versteht, verhält es sich andersherum nicht unbedingt so. 

So muss ich sagen, dass die Dänen ähnlich hoch in meinem Ranking stehen. Präsentationen und Termine werden mit Ihnen auf Englisch gehalten, was ein bisschen Pause für meine beanspruchten Gehirnzellen bedeutet. Sie bekommen aber in der B-Note von mir noch einen kleinen Extra-Punkt, da die leicht mitschwingende Arroganz, wenn sie auf Englisch antworten, für außenstehende recht unterhaltsam sein kann. Ich würde mir wünschen, sie würden dies noch um das Werfen von ein ein bisschen Glitterkonfetti ergänzen.

Aber die Zeit arbeitet für mich. Ich merke, wie die Schwimmflügel langsam stabiler werden und nicht jedes Mal ein Sturm aufkommt, wenn ich mich auf die norwegische See hinausbegebe. Außerdem habe ich gelernt, dass Bauchklatscher auch dazu gehören und ich nach dem ersten Schmerz auch drüber lachen kann. Wenn ich zum Beispiel wieder einmal „Ich muss Haferbrei (grøt)“ anstelle von „Ich muss weinen (gråte)“ sage. Aber ohne regelmäßig ins Wasser zu springen, werde ich nie eigenständig schwimmen können. Da muss ich mich damit abfinden, dass es am Anfang nicht nach Olympischem Synchronschwimmen aussieht. Und wenn es gar nicht mehr geht, kann ich mich immer noch auf die englische Küstenwache verlassen.

Aber auch die Norweger haben andersherum Probleme mit der deutschen Aussprache. Ich dachte, ich wäre nach meiner Zeit in den USA abgehärtet hinsichtlich der Verstümmelung meines Namens (mein Highlight war, ist und bleibt immer noch „Marki“). Aber ich hätte nicht gedacht, dass mein Name hier auch Schwierigkeiten bereitet. In den meisten Fällen kommt eine sehr holländische klingende Variante dabei raus in Richtung Mareeke mit leicht gerolltem R. Dann wird mir oft noch gesagt, dass sich der Name ja wirklich holländisch anhören würde und ich denke nur: „So ausgesprochen… Natürlich!“ Meine Affinität gegenüber Käse ist aufgrund  der norwegischen Rarität gestiegen, aber ich bin dennoch keine Frau Antje.

Sich zurückhalten muss man sich dann aber wirklich, wenn man gesagt bekommt, dass der Name Mareike etwas komisch sei. Insbesondere da hier Namen wie Geir und Eir,  wo es mir schon schwer fällt überhaupt das Geschlecht zu wissen, auf mich warten. Mein Highlight ist aber immer noch „Gry“ und „Gro“. Sollte ich jemals Zwillingsmädchen bekommen, werden sie definitiv Gry und Gro heißen.  

Und damit ihr auch ein bisschen Spaß habt und euch vielleicht einmal mit Frau Antje auf die See hinaustraut, ende ich den Blogpost hier mal mit einem kleinen Namensrätsel. Viel Spaß beim Geschlechter-Raten mit der Wilden 13. Auflösung kommt zeitnah.
  1. Torill
  2. Tone
  3. Eir
  4. Bjørg
  5. Unni
  6. Åse
  7. Leif
  8. Øivind
  9. Geir
  10. Inger
  11. Øystein
  12. Synne
  13. Asta
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    "Es ist nicht unbedingt schlecht, wenn dein Leben auf dem Kopf steht. Das ist wie bei Shampoo Flaschen: Manchmal kommt dann einfach mehr heraus!" Dies habe ich wörtlich genommen und mein bisheriges Leben einfach einmal umgedreht.
    Gemeinsam mit meinem Freund geht es von Hamburg noch weiter in den Norden und zwar nach Oslo. Wie es uns hierbei ergeht, werde ich auf diesen Seiten erzählen.

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